Warum ich für Stoffetauschen ein digitales Magazin gegründet habe und was euch damit hier bald erwartet, erfahrt ihr in diesem letzten Blogbeitrag.
Ich nähe seit 21 Jahren, seit 2 Jahren zeige ich das auch öffentlich, denn seitdem stecke ich in der wunderbaren DIY-Bubble von Instagram. Das ist für mich eine der besten Inspirationsquellen für DIY Projekte und zu dem eine tolle Motivation. Dort kann ich eigene Werke und Fortschritte mit anderen kreativen Menschen teilen und mich über mein Hobby austauschen.
Irgendwann habe ich allerdings festgestellt, dass ich in ein seltsames Hamsterrad gestiegen war.
Denn ich habe ein Projekt nach dem anderen genäht und darunter auch Kleidung, die ich teilweise nach den Fotoshootings nie wieder angezogen habe. Die entweder nicht auf meinen Körper angepasst war, weil ich möglichst schnell ein Erfolgserlebnis haben wollte oder eigentlich gar nicht mein Stil war, weil ich mich von Instagram habe überreden lassen.
Und irgendwann dachte ich – produziere ich hier gerade selbst Fast Fashion?
Mein Stoffdepot quoll über, aber für das aktuelle Projekt war trotzdem nie das Richtige dabei. Ich setzte einen großen Teil meines Geldes monatlich in Meterware um, immer mit dem guten Gefühl, der Modeindustrie ein Schnippchen zu schlagen, denn ich nähe ja meine Kleidung selbst.
Ich wusste nicht wohin mit den lang gehüteten Schätzen. Nachdem ich eine Hand voll davon auf eBay für jeweils 1€ losgeworden war und den Stoffen – bei denen ich trotz der Menge im Stoffvorrat von jedem einzigen wusste, wann und wo ich ihn gekauft hatte – ziemlich hinterher getrauert habe. Das war der Punkt, an dem ich Stoffetauschen gebaut habe, aber die Geschichte kennt ihr ja.
Gleichzeitig habe ich das Thema, das mich schon so viele Jahre beschäftigte (und ein großer Impuls zum Nähen der eigenen Kleidung war) – nämlich die absurden Umstände der Produktion und Vernichtung unserer so kurz konsumierten Kleidung – wieder vertieft. Und das erste Mal auch meinen Konsum beim Selbermachen hinterfragt – was verarbeite ich da? Woher kommt das? Brauche ich das wirklich? Wenn ja, gibt es Alternativen?
Und darum soll es in diesem Magazin gehen.
All die spannenden Themen brauchen einen eigenen Platz und die neue Optik soll Dir Lust aufs Stöbern bieten. Und weil ich das nicht mehr alleine machen kann und will, habe ich mir dafür einige tolle Unterstützer ins Boot geholt.
Es wird kritisch, es wird langsam und nachdenklich – denn das ist „Slow Making“ – aber es wird auch vielfältig und kunterbunt! Und im allerbesten Fall gibt es Gedankenanstöße, wie wir unsere Welt mit DIY nicht nur schöner, sondern auch ein Bisschen besser machen können.
Hier möchte ich Dir die Themen vorstellen, die das Stoffetauschen-Magazin beinhaltet:
Labels we Love.
Ja, es gibt einige davon! Menschen, die ihre Herzensprojekte umsetzen, weil: es könnte ja gut werden! Menschen, die großartige Ideen realisieren und dabei in die Zukunft denken, egal wie steif der Gegenwind ist.
Green Choice.
Ein innovatives Produkt, eine zukunftsorientierte Alternative – wir möchten Dir Produkte zum Selbermachen ans Herz legen, die langfristig für dich und unsere Welt funktionieren.
Aus dem Nähzimmer.
Ein Community-Projekt. Menschen die nähen/ stricken/ basteln und Menschen die darüber schreiben – genau wie Du und ich. Lasst uns von gemeinsamen Erfahrungen berichten und voneinander lernen!
DIY*Sustainable.
Nachhaltigkeit. Wir haben alle unendliche Möglichkeiten, kleine Schritte in die richtige Richtung zu gehen. Gerade, wenn es um die selbstgemachten Dinge geht, denn die sollen ja von langer Freude sein.
Behind the Scenes
Wie funktioniert das? Wie wird das gemacht? Wie kann man es besser machen? Wirf einen Blick hinter die Kulissen mit uns. Und von uns, denn auch die Stoffetauschen-Geschichte wird hier weiter erzählt.
Stay tuned – in wenigen Tagen geht es los!
Und schreibt uns sehr gern in den Kommentaren, welche Themen Euch rund ums Nachhaltige Nähen/ Stricken/ Basteln beschäftigen, wir machen uns gern mit Euren Anregungen auf die Suche nach Antworten!
Svea Claßen
März 21, 2021zu8:29 am
Das sind wirklich schöne Ideen und ich freue mich sehr darauf, Euer Magazin zu lesen. Das Sahnetüpfelchen für mich wäre, wenn ihr auch das weite Spektrum der Diversität miteinbezieht. Seien es große Größen, People of Colour, Menschen mit Behinderungen oder Angehörige der LGBTQ-Gemeinschaft. Durch Algorithmen bei Instagram und Co sind diese Menschen oft unterrepräsentiert.